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MadMan
Das WildMag ist jetzt zirka zwei Jahre alt. In der Computer-Industrie ist das eine verdammt lange Zeit. Beispielsweise stieg die Taktfrequenz der x86er Prozessoren von ungefähr 500 MHz auf 2 GHz. Wie sah es da vor 10 Jahren aus? Ich habe einen Katalog gefunden. Electronic und Technic, Ausgabe Frühjahr 1992:
- Ein lustiges Gimmick ist ein Taschenrechner, der wie eine 3,5"-DD-Diskette aussieht. Für 6,95 DM hatte man ihn.
- Für Freunde der Telekommunikation gab es für nur 468,50 DM eine tolle 9600-bps-Faxkarte, die man auch als Modem einsetzen konnte. Das brachte satte 2400 bps. Eine einfache Modemkarte konnte man für nur 259 DM käuflich erwerben.
- Wer die vielen Disketten leid war, konnte seinen Rechner mit einer Festplatte ausrüsten. 449 DM für 21 MB.
- Für 249 DM konnte man einen DTP-/OCR-tauglichen Handscanner erwerben. Bis zu 32 Halbtöne und die Unterstützung von 6 File-Formaten ließen keine Wünsche offen.
- Für knallharte 49,50 bekam man eine Hercules-Grafikkarte mit parallelem Druckerport. Für Farbe und Grafikmodi waren schon 115 DM fällig und eine CGA-Karte mit bis zu 640 mal 200 Pixeln wechselte den Besitzer. Schon mehr als das Doppelte - 249 DM - kostete eine EGA-Karte, für 10 DM mehr gab es eine VGA-Karte mit 512 kB Grafikspeicher und bis zu 1024 mal 768 Pixeln.
- Das passende Board dazu konnte man für 188 DM erwerben - eine XT-Platine mit acht 8-Bit-ISA-Slots. "Außerdem erspart Ihnen die Hochgeschwindigkeits CPU-8088 (getaktet von 4,77 bis 10 MHz) lange Warte- und Zugriffszeiten." Hervorzuheben ist noch, dass alle RAM-Plätze gesockelt waren und somit lästige Lötarbeit dem Besitzer erspart geblieben ist. Für 225 DM konnte man auch ein 286er Board erwerben, das bis zu 4 MB RAM faßte und mit 16-Bit-Slots ausgestattet war.
- Als Monitor kamen eigentlich nur die guten 14"-Monitore (640 x 480 VGA: 849 DM, 1024 x 768 SVGA: 799 DM) in Frage, da die Monochrom-Monitore für knapp 300 DM die klasse Grafikkarten nicht an ihre Grenzen treiben konnten.
- Ein 9-Nadeldrucker war für 449 DM erhältlich, einer mit 24 Nadeln kostete stolze 798 DM. Der passende Einzelblatteinzug war für 249 DM erhältlich.
- Sparen konnte man dann wieder mit Disketten, denn der Diskettenlocher stanzte eine zusätzliche Aussparung in die 5-1/4-Zöller, damit man sie auch andersherum benutzen konnte. Für 4,35 ein wahres Schnäppchen. Disketten waren für 1 bis 3 DM erhältlich, die guten 3,5" HD-Disks kosteten im Zehnerpack 37,95. Passende Laufwerke gab es in verschiedenen Varianten, die internen 3,5 Zöller waren ab 169,50 DM erhältlich, externe Geräte erst ab 239 DM.
- Interessant für Amiga-Fans: Die Mach 2 Beschleunigerkarte für den Amiga 500 und 2000 für je 398 DM, die 8 MB Speichererweiterungskarte (ohne RAMs) kostete 298 DM, als Bausatz nur 149 DM.
Wir lesen uns in 10 Jahren noch einmal...
MadMan/TAP