Mr.Rip's Gedankenleben
Heute: Evolutionskrankheiten
Mr.Rip
Intoleranz scheint die Tugend der meisten Menschen zu sein. Irgendwie habe ich mich damit schon lange abgefunden. Meist werde ich persönlich mit dem Problem konfrontiert. Die Mitbewohner in dem Haus, in dem ich lebe, können meine Art und Weise zu leben wohl nicht so ganz hinnehmen. Zumindest nicht, ohne dumme Kommentare oder gar Gerüchte über meine Person in die Welt zu setzen. So lange die Menschen aber noch über einen reden, ist man noch am leben. Und somit schaue ich die Leute einfach nur lächelnd an und denke darüber nach, wie es all den anderen "abnormalen" Menschen geht. Sie haben meist den Mut so zu leben, wie sie es für richtig halten, und leben ihr Leben.
Ich persönlich fühle mich von schrillen Menschen angezogen. Jeder, der nicht richtig zu "ticken" scheint, hat zumindest für einen Moment meine volle Aufmerksamkeit. Ich frage mich dann, warum die Menschen all das anstellen? Warum haben sie 90 Prozent ihrer Haut tätowiert? Warum sehe ich mehr Metall als Haut? Faszinierend, was in manchen Köpfen so abgeht.
Selbst bei Kriminellen entdecke ich oft die "Abnormalität" und finde sie stets faszinierend. All diese Sexualverbrecher, so schlimm und grausam sie auch sein mögen, haben doch irgendwo den Mut aufgebracht ihrem Trieb zu folgen, auch wenn sie die Strafe dafür genau kennen. Ich will es in keinster Weise gut heißen, aber viele Menschen unter uns haben schon Angst an einem Schalter etwas zu fragen. Diese Menschen hingegen machen die - nach unserem Rechtssystem - schlimmsten Sachen und fühlen sich auch nur gut dabei.
Da stellt sich mir die Frage, ob solches als Evolutionskrankheit gewertet werden kann? In der Geschichte der Menschheit gab es immer schon Menschen, die etwas anders waren als die anderen. Viele davon haben großartige Dinge zustande gebracht. So muss es wohl einen Menschen gegeben haben, der den ganzen Tag nur vor sich her träumte und für die Gesellschaft wohl nutzlos erschien, bis er das Rad erfunden hatte. Vielleicht wurde er verkannt, selbst nach dieser Erfindung. Aber für die Menschheit war es ein riesiger Schritt nach vorne, einzig und alleine dadurch erreicht, weil es einen "Abnormalen" gab. Je mehr ich mich in diese Welt vertiefe, umso mehr Beispiele finde ich auch.
So mag der Mensch ja vom Affen abstammen, aber irgend einer muss ja mal aufrecht gegangen sein. Wahrscheinlich hat sich das so ein junger Knabe ausgedacht, dem es langweilig war. Während seine Familie auf den Bäumen war und sich lauste, stapfte er durch die Steppe und versuchte aufrecht zu gehen. Der Vater sah das als nutzlos an und schrie den Junior auch dementsprechend an. Aufgrund dieser Erfahrung wurde der Junge seinen Kindern gegenüber toleranter und er moserte nicht herum, als sie das gleiche probierten.
Wie dem auch sei. Evolution hat viele Fehler, doch oft sollten wir zumindest kleineren "Abnormalitäten" ihren Lauf lassen. Vielleicht hat das auf die Menschheit irgendwann eine große Auswirkung.