Lagerfeuer mit Paintshop Pro
Tomaes
Nicht oft, aber doch hin und wieder werde ich auf meine Bilder angesprochen, mit Kommentaren die von "sieht ja alles gleich aus" bis "hey, ziemlich genial" reichen. Oft wird mir dabei gesagt - und ich merke es selbst - dass sich bestimmte Elemente oft wiederfinden lassen. So zum Beispiel Feuer-ähnliche Effekte.
Ich habe mich selbst nie gefragt, ob und wie ich diesen Effekt bewußt reproduzieren könnte. Bis jetzt. Da ich keine $$$-Tools habe und viele der einfacheren Bildbearbeitungsprogramme keine solchen Effekte aus dem Stand beherrschen, habe ich mal versucht eben diesen, eigentlich nicht einfachen Effekt mit einer älteren Paintshop-Version nachzuahmen.
Je nach Programm, also je nach den vorhandenen Möglichkeiten, die es bietet, gibt es sicher zahllose Möglichkeiten, einen solchen Effekt zu erzeugen. Auch ist "Feuer" ja nicht gleich "Feuer". Es gibt viele Möglichkeiten, wie ein feuerähnlicher Effekt aussehen kann. Von Flächenbrand bis Kerzenlicht gibt es eine weite Palette von Variationen.
Die hier beschriebene Methode ist nicht sonderlich trickreich oder orginell. Es gibt bessere, aber die meisten funktionieren vermutlich nicht mit einem antiken Programm wie PSP5 - wobei ich hier mit PSP6 bzw. 7 arbeite, aber ich denke es sollte kein Problem sein, alles auf ältere Versionen zu übertragen. Älter als PSP5 sollte eure Version aber nicht sein, weil erst ab dieser Version Layer unterstützt werden, die wir später noch brauchen werden.
Ok, legen wir los. Das vermutlich Wichtigste für den Anfang ist ein flammentypischer Farbverlauf. Dazu nehmen wir unseren Farbeimer und wählen entsprechende Farben, um einen Rot/Gelb/Schwarzen Verlauf zu erreichen. In PSP7 kann man das Preset "Herbst" nehmen (Farbwahl umdrehen). Dann sieht's ungefähr so aus:
So, das ist eigentlich schon die halbe Miete. Jetzt kommt aber das Wichtigste: Die typische Flammenstruktur muss rein. PSP bietet hier leider recht wenig an, was potentiell geeignet wäre, um die Flammenzungen nachzuahmen. Eine gute Möglichkeit bietet der "Wellen"-Effekt. Hier sollte man einfach mal mit unterschiedlichem Werten für Amplitude und Wellenlänge für X/Y experimentieren. Die horizontale Verschiebung ist dabei zu vernachlässigen (Amplitude auf 0, Wellenlänge ca. 30). Bei der vertikalen Verschiebung sollte bei der Wellenlänge nicht gespaart werden, die Amplitude kann im mittleren Bereich bleiben. Ok. Sieht noch nicht wirklich wie Feuer aus, aber man kann es schon erahnen. ;) Und weils so schön war, gleich nochmal ("Häär Ober, bidde noch nen Doppelten..."). Dieses Mal sollte die vertikale Amplitude etwas größer sein, als zuvor. Auch darf jetzt der Regler für die vertikale Wellenlänge stärker malträtiert werden. Dann sieht's ungefähr so aus:
Wie man sieht, kommen wir der Sache schon etwas näher. So, nun kommen die Layer zum Einsatz. Rückgängig machen, alten Kram kopieren und als neuen Layer einfügen. In der Ebenen-Übersicht "hartes Licht" (oder auch "Multiplikation", oder was anderes, je nachdem was euch gefällt) einstellen und den Regler im Bereich zwischen 50 und 100% zum Stehen bringen. Eventuell den Layer auch um ein paar Pixel verschieben. Diesen letzten Arbeitsschritt sollte man mehrmals wiederholen und auch den Anpassungsmodus der zusätzlichen Ebenen sollte man variieren.
Ziel des Ganzen: Eine unregelmäßige und vielschichtige Struktur erzeugen, die den Eindruck eines feuerähnlichen Effektes fördert. Unterm Strich könnte es dann ungefähr so aussehen:
Um den Drang der Flammen "nach oben" besser darzustellen, kann man einzelne Layer (oder auch alle) etwas mit der "Vertikalperpektive" bearbeiten.
So, im Grunde war das auch schon alles. Beim nächsten Mal überlegen wir dann, wie man einen Feuerlöscher zeichnet. ;)