Underground Empire Metal Megazine
Tomaes

Sprache: Deutsch
Erscheinungsweise: aller 2 bis 8 Wochen
Internet: www.underground-empire.de
Größe: ca. 100 KByte

Huch! Ein Review. Und zwar ein Review über ein E-Mag, das weder etwas mit der (Demo-) Szene noch mit Diskmags im allgemeinen zu tun hat. Genauer gesagt, handelt es sich beim "Metal Megazine" (dieses Mega/Magazin Wortspiel stirbt wohl nie aus) um ein (Heavy) Metal Fan-Zine in Form einer HTML-Datei, das wahlweise auch in Form einer DOS-ASCII Datei zu haben ist. Dennoch kann es ja nicht schaden, einmal ein "artfremdes" E-Mag näher unter die Lupe zu nehmen.

Underground Empire Metal-Megazine

Wie erwähnt, handelt es sich um ein HTML-Mag. Leider wurde darauf verzichtet, die Möglichkeiten von HTML auch nur annähernd zu nutzen. Will sagen: Es kommt doch reichlich spartanisch daher. Keine Bilder, monotoner, schwarzer Background, dazu weiße Schrift. Und so lautet auch ihre Motto: "Keine Werbung, keine Bilder, keine gekauften Reviews und Interviews". Trotz der berechtigten Gründe, einiges von der B-Note abzuziehen, sollte man natürlich den Inhalt nicht vergessen. Und dieser ist erstaunlich umfangreich. Satte 105 KByte hat die letzte Ausgabe.

Der Aufbau entspricht weitestgehend dem eines (professionellen) Magazins dieser Ausrichtung. Neben den üblichen Verdächtigen (Editorial a.k.a. "Introloquium" und den Credits a.k.a. "Impressum"), gibt es eine News-Rubrik mit dem neuesten Gossip, eine Liste der anstehenden Neuerscheinungen nach Monaten gegliedert, Infos über Börsen und Konzerte-Termine und etliches mehr.

Das Herz des Mags ist die Review-Sektion. Hier werden aktuelle Alben - mal mehr, mal weniger ausführlich - abgehandelt. Wie bei Mags dieser Sparte üblich, kommt auch das humoristische Element nicht zu kurz, obwohl ich trotzdem die mitunter sehr erheiternden Verrisse der einschlägigen Reallife-Postillen(tm) etwas vermisse. ;-)

Trotzdem gibt es hier und dort auch mal was zur Aktivierung des Zwerchfells, wie dieses Quick'n Dirty-Review beweisen möge:

"Haha! Wer mal so richtig schlechtes Gerümpel hören will, wer hören will, wie vor dem Mikro ein "Sänger" (?) rumrülpst, eine langweilig vor sich hindudelnde Rhythmus(?!)sektion rumscheppert, irgendwelche komischen Aldi-Samples vor sich hin rauschen und wer für diese 33 Minuten auch noch mehr als 2,50 DM ausgeben will, der muß hier unbedingt zuschlagen. Der Sound ist übrigens ca. 2 km unter Demo-Raum Niveau. Mahlzeit."

Auch schön: Die misslungenden (aber für den Metal-Bereich absolut normalen) Redax-Pseudos: "The Mighty SCI", "Dragonlady", oder "Battle Angel".

Natürlich gibt es auch eine zusammenfassende Redaktionswertung (im Rock Hard "Richterskala" genannt), sowie Festival/Konzert-Reports. Ebenfalls erwähnenswert: Die Interview-Sektion.

Fazit: Wer mit der musikalischen Ausrichtung etwas anzufangen weiß und über die spartanische Präsentation den Schleier der Vergebung hüllt, der hat mit diesem HTML-Metal-Zine ein paar vergnügliche Lesestunden vor sich. ;-)

Tomaes