Virtueller Sex
Mr. Rip
Der Markt für virtuellen Sex ist riesig, dennoch befriedigt es die Nachfrage nicht. Immer wieder tauchen betrügerische Banden auf, die mit 0190 Nummern und einem endlos laufenden Tonband dem Konsumenten das Geld aus der Tasche ziehen. Guter Rat ist in diesem Fall sehr teuer, und somit steht der Konsument vor der Wahl, ob er 0190 telefonieren oder über das Internet mit der Visa Karte ein Vermögen verlieren will.
Im Grunde ist es so, daß jeder in irgend einer Form Sex haben will. Je bequemer, um so besser, und wer nicht auf die schnelle Nummer in einem Club oder auf der Straße scharf ist, greift zu anderen Mitteln: Dem virtuellen Angebot.
Dieses erstreckt sich von Zeitungen, Videotheken bis zu den bekannten 0190 Nummern und dem Internet. Wer keine 18 Jahre alt ist, hat es in Deutschland nicht immer leicht, an virtuellen Sex zu kommen, und die meisten unter 18 zahlen ihre Telefonate auch nicht selbst. Meist stehen die Eltern dahinter und wenn solche Rechnungen in die Hunderte von Mark gehen, dann werden auch diese mißtrauisch und fangen an, unnötige Fragen zu stellen, denen wir im folgenden Artikel aus dem Weg gehen möchten.
0190 Sex
0190 Nummern kosten meist 3,63 DM die Minute und werden mit einem langen Vorspann eingeleitet. Bis man richtig zur Sache kommt, sind schon 10 DM dem Bach hinunter. Da die Bedienung und der elementare Aufbau solcher Dienstleistungen recht unterschiedlich ist, kann man bei einer neu gewählten Nummer schlecht Abkürzungen wählen, um an den gewünschten Sex zu kommen.
Betrüger gibt es immer. Wer also sicher sein will, dass er nicht dauernd mit einem Tonband stöhnt, der sollte folgende Regeln beachten:
1.) Die Nummern aus der Zeitung haben meist einen sehr langen Vorspann, auch wenn "sofort Sex" dran steht! Deshalb sollte man lieber zu den Telefonnummern greifen, die im privaten Fernsehen zwischen 22 & 2 Uhr gezeigt werden.
2.) Flirthotlines bieten eigentlich nie das Richtige. Es sind softige Gespräche und es dauert lang, bis man eine halbwegs richtige Frau findet, die auch auf die Wünsche des Mannes eingehen. Die meisten Frauen, die da mitwirken, sind entweder zu jung (geben sich als 18 aus, sind es aber nicht) oder weit über 40. Da diese Damen über eine 0130er Nummer eingeschaltet werden, zahlen diese nichts und haben somit sehr viel Zeit.
3.) Wenn man zu lange aufgefordert wird zu bestätigen, dass es losgehen soll (manche Anbieter verlangen auch, dass man immer wieder "los los los" sagen soll) dann sollte man sofort auflegen! Hier kann es 20 Minuten oder länger dauern, bis es losgeht.
4.) Am besten sind sogenannte "Professionelle", die das beruflich machen. Fast alle Anbieter ohne ein "Sofortkontakt" Motto haben diesen Service eingerichtet. Hier gilt zu beachten, dass man schon auf die Stimme der Frauen achtet, wenn man sie auswählt. Oft sind Frauen mit Dialekt dabei, das kann später dem Ganzen sehr schaden.
5.) Professionelle findet man auch im Internet unter www.telefonsex.de oder www.telefonsexgirl.de. Diese Frauen sind meist sofort am Telefon (bei telefonsex.de muss man eine neutrale Nummer wählen, um an die 0190er Nummer ran zu kommen).
Die Fernsehwerbung ist meist sehr direkt und der Kunde erfährt gleich, um was es geht. Die verschiedenen Vorlieben sind sehr unterschiedlich. Ob man auf Orgien, auf SM oder auf eine einzelne Frau steht, in fast allen Fällen ist das schon vor dem Anruf geklärt. Optionen wie "ich will bei Gesprächen zuhören" gibt es auch manchmal, aber Achtung!
Oft wird man in eine Gruppe eingeschaltet, in der man zuhören kann. Selbst wird man aber auch belauscht. Wenn also zu heftig gestöhnt wird oder sich im Hintergrund eine Straße oder Bahn befindet, so hören das auch diejenigen die belauscht werden. Wenn man Glück hat, wird man in eine "Orgie" rein gezogen. Wenn nicht, wird man rausgeschmissen, ohne dass man etwas davon hatte.
Eines gilt noch unbedingt zu beachten. Man sollte nicht zu oft ein und die selbe Nummer anrufen. Und wenn die Dame "Hallo, ich bin die ... und wer bist Du?" fragt, auflegen. Nach einer Weile werden diese Frauen auch sauer und rufen bei dem Kunden an. Das kann dann schon mal in Sätze wie "Du bist doch ein armer kleiner Wichser!" ausarten, und wenn man nicht gerade selber ans Telefon geht, braucht man eine Weile, bis man das den Eltern oder anderen Unbeteiligten erklärt hat.
Wichtig ist also nicht nur zu wissen, wie man an die Nummern ran kommt, sondern auch was man eigentlich hören will. Nicht jede Frau macht am Telefon alles mit! Man(n) sollte sich schon vorher im Klaren darüber sein, dass es wenig bringt mit einer zu labern die Kuschelsex anbietet, wenn man selber auf Hardcore steht. Wenn also die Dame fragt, was man haben will, sollte man gleich die Gegenfrage stellen, was sie eigentlich anbietet. Wenn sie nicht das gewünschte "Programm" auf Lager hat, sollte man fragen, ob sie eine Kollegin hat, die einem die Wünsche erfüllen kann. Das spart auch wieder Zeit. Diese Nummer sollte man sich jetzt aber aufschreiben und gut aufheben.
Das Internet
Im Internet findet man die grösste Auswahl an Pornographie. Das Problem ist nur, dass man für die meisten (und besten) Angebote auch Geld zahlen muss. Es gibt derzeit vier in der Praxis verwendete Zahlungsmöglichkeiten.
1. Überweisungen
Das Geld wird im Voraus auf ein Konto überwiesen. Diese Zahlungsmöglichkeit bieten private Personen an, die damit ihre Haushaltskasse etwas aufbessern wollen. Als Service werden einem Nacktbilder von der privaten Person, getragene Unterwäsche und eventuell auch noch ein Live Chat angeboten. Diese Zahlungsform ist eher selten und das Preis/Leistungsverhältnis stimmt auch nicht.
2. AOL und T-Online
Viele deutsche Seiten bieten die Möglichkeit an, die Zahlung über die T-Online oder AOL Rechnung zu erledigen. Die Preise sind unterschiedlich. Man sollte allerdings auch AOL oder T-Online haben, bevor man diese Angebote nutzen kann.
3. Kreditkarten
Kreditkarten erwecken immer wieder Mißtrauen, da man online die Kreditkartennummer und persönliche Daten übermitteln muss. Allerdings ist das einer der bequemsten Wege, "legal" an Online-Sex zu kommen. Allerdings braucht man eben eine Kreditkarte.
4. Der hauseigene Provider
Es gibt Servicelines, die ihren eigenen Zugang anbieten. Je nach Land (Deutschland, Österreich, Schweiz) kann man eine Software downloaden, die sich dann selber zu einer 0190er Nummer einwählt. Ist die Verbindung nicht schnell, zahlt man sehr viel für lange Wartepausen. Die Menüs sind grafisch anspruchsvoll (von der Downloadzeit her) und auch umständlich aufgebaut. Wer hier in eine Schleife rein kommt, zahlt für nichts sehr viel Geld. Von dieser Möglichkeit wird abgeraten!
Wer nur die Onlinetarife zahlen möchte, der sollte sich auf illegalen Seiten umsehen.
Unter www.xxx-passwordz.com findet man sehr viele Seiten, auf die man mit den angegebenen Paßwörtern zugreifen kann. Das erfordert auch hier wieder viel Geduld, da man erst die für sich passende Seite finden muss. Eine ungefähre Angabe der Seite und eine Bewertung macht dies dem Konsumenten etwas leichter. Der Nachteil liegt allerdings darin, dass die Paßwörter schnell veralten und man sich von bestimmten "Lieblingsseiten" schnell verabschieden muss. Das ist aber ein Nachteil, mit dem man leben kann.
Zeitungen und Videos
Diese Mittel sind zwar sehr unpersönlich (verglichen mit Telefonsex), sind aber durchaus billiger. An die Videos kommt man allerdings auch nur, wenn man Bekannte hat oder eben schon über 18 und im Besitz eines Videorecorders ist. In den Videotheken werden Hunderte von Filmen angeboten, man sollte sie sich also nicht selber kaufen. An solchen Filmen hat man sich schnell satt (oder leer) gesehen, und man will ja nicht immer ein und den selben Film Tag für Tag ansehen.
Zeitungen haben den Vorteil, dass man ohne Technik auskommt. Allerdings kostet es manchen Menschen viel Überwindung, um in einem Zeitschriftenladen eine solche Zeitung zu kaufen. Die extremen Zeitungen finden man sowieso nur im Sexshop oder am Bahnhof.
Schlußwort
An virtuellen Sex ist mindestens so schwer zu kommen wie an realen. Wer in der Realität Probleme hat, Frauen oder Menschen im allgemeinen anzusprechen, wird zwar in der virtuellen Welt gut bedient, das alles kostet aber meist seinen Preis und man wird auf lange Sicht auch psychisch abhängig. Man sollte sich also gut überlegen, warum man den virtuellen Sex sucht. Ist es nur Neugierde oder hat man Angst vor der Realität? Wenn das der Fall sein sollte, sollte man lieber mit jemandem darüber reden, bevor ein grosser finanzieller Schaden entsteht!