Tap.Mag #1 - The Experiment
mad/os
Sprache: Deutsch
Erscheinung: Februar 2000
Gesamtgröße gepackt: 95 kByte
Textmenge: 50 kByte
Systemanforderungen: DOS, 486er, Soundkarte
Ein Mitglied der Crew des IMAgE bringt ein eigenes Diskmag heraus? Allein diese Tatsache macht es interessant. "The Experiment" ist das, was der Name verspricht. Ein Experiment, das vor allem die Reaktionen der Leser testen soll. Tomaes, der alleinige Herausgeber dieses neuen, komplett deutschen Magazines, schreibt:
"Um es klar zu sagen: Dieses Mag ist ein Experiment und ich hab' ehrlich gesagt keine Ahnung, ob und in welche Richtung sich das Ganze entwickeln wird. Aber eins ist schon mal klar! Ohne euer Feedback und Mitarbeit bin ich aufgeschmissen und in diesem Fall werde ich dieses Mag wieder einstellen."
Die Zukunft des Tap.Mag's läßt viele Überraschungen erahnen. Dabei ist die Grundidee einfach und einleuchtend: Es soll besonders klein sein und regelmäßig erscheinen. Grosse Diskettenmagazine verzögern sich oft oder werden sogar gänzlich eingestellt, weil es ganz einfach nicht genug Texte gibt. Das Tap.Mag versucht, diesen Problemen aus dem Weg zu gehen.
Neu ist diese Idee freilich nicht. Andere Magazine und Newsletter funktionieren ähnlich, teilweise schon seit Jahren. Doch dem Tap.Mag ist ein besonders guter Mittelweg zwischen Umfang und Nutzen gelungen. Es bietet einerseits Musik und wesentlich mehr Text als beispielsweise Wilby. Andererseits ist es mit knapp 100 kByte erfreulich klein und portabel.
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Die grafische Oberfläche des Magazines ist simpel aber komfortabel genug, um das Lesen zu einem Erlebnis zu machen. Das Startbild und die Grafik des Hauptmenüs passen sehr gut zur Farbigkeit der Texte. Im Hintergrund huschen Sterne vorbei - fast wie bei den guten alten C64-Magazinen. Auch die FM-basierte Musik trägt ihr Übriges zum offensichtlich gut durchdachten Gesamterlebnis bei. Alternativ kann man das Magazin auch in einer reinen HTML-Version lesen, die mindestens genauso gut gestaltet ist.
Inhaltlich bietet das Magazin einige, thematisch völlig verschiedene Texte. Da geht es einmal um die Hackerangriffe, die vor einigen Wochen das Internet erschütterten. Es gibt szenebezogene Texte, die DiskMags, Demos oder ICQ behandeln. In der Abteilung Humor findet man Sprüche und Politiker-Floskeln. Und schließlich ist da noch die "Poesie für Ameisen", die wohl keiner weiteren Erklärung bedarf. ;-)
Fazit: Kompakt, humorvoll und insgesamt sehr angenehm - so präsentiert sich das Tap.Mag. Man darf auf die zweite Ausgabe, die inzwischen übrigens schon erschienen ist, sehr gespannt sein.